Erstellt am:07.08.2025- Zuletzt aktualisiert:07.08.2025
Stellen Sie sich vor, chronische Gelenkschmerzen durch Arthrose könnten durch eine legale, natürliche Option gemindert werden – das neue Cannabisgesetz macht es möglich. Doch was bedeutet das konkret für Betroffene? In diesem Beitrag beleuchten wir die rechtlichen Änderungen und wie medizinisches Cannabis bei Arthrose eine Rolle spielen könnte, ohne falsche Hoffnungen zu wecken.
Das Cannabisgesetz (CanG), das am 1. April 2024 in Kraft getreten ist, markiert einen Wendepunkt in Deutschland. Es legalisiert den privaten Eigenanbau und den Besitz von Cannabis für Erwachsene zu nicht-medizinischen Zwecken. Konkret dürfen Erwachsene ab 18 Jahren bis zu drei lebende Cannabispflanzen zu Hause anbauen und bis zu 50 Gramm getrocknetes Cannabis lagern. In der Öffentlichkeit ist der Besitz von bis zu 25 Gramm erlaubt. Diese Regelungen gelten jedoch primär für den Genusskonsum und nicht direkt für medizinische Anwendungen.
Für medizinisches Cannabis, das bei Erkrankungen wie Arthrose eingesetzt werden könnte, gibt es ein separates Gesetz: das Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG). Es regelt den Zugang zu Cannabis als Arzneimittel, etwa in Form von Cannabisblüten oder Extrakten. Seit 2017 können Ärzte Cannabis auf Rezept verordnen, wenn eine schwere Erkrankung vorliegt und andere Therapien nicht ausreichen. Das CanG hat hier indirekt Einfluss, da es den allgemeinen Umgang mit Cannabis entkriminalisiert und den Fokus auf kontrollierte Abgabe legt.
Wichtig: Das Gesetz verbietet den kommerziellen Handel mit Cannabis für den Genuss, aber Anbauvereinigungen (seit 1. Juli 2024) ermöglichen den gemeinsamen, nicht-gewerblichen Anbau. Für Arthrose-Patienten könnte das bedeuten, dass sie legal an Cannabisblüten gelangen, wenn ein medizinischer Bedarf besteht. Allerdings muss jede Verordnung ärztlich begründet sein, und es gibt keine Garantie auf Wirksamkeit.
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die zu Schmerzen, Steifheit und Entzündungen führt. Viele Betroffene suchen nach Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln. Medizinisches Cannabis, insbesondere in Form von Cannabisblüten oder Ölen, wird hier diskutiert, da es potenziell entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken könnte. Aber: Es handelt sich um keine Standardtherapie, und Heilungsversprechen sind verboten.
Gemäß MedCanG können Ärzte Cannabis auf Rezept verordnen, wenn:
Seit dem CanG ist der Zugang erleichtert: Kein Betäubungsmittel-Status mehr für medizinisches Cannabis, was die Verordnung vereinfacht. Orthopäden oder Allgemeinmediziner können es verschreiben, ohne immer eine Genehmigung der Krankenkasse einzuholen – vorausgesetzt, sie haben die Qualifikation (z. B. Spezielle Schmerztherapie). Die Kosten übernimmt die Krankenkasse bei Genehmigung, aber nur für Fertigarzneimittel wie Dronabinol oder Nabiximols, oder bei Blüten, wenn nichts anderes hilft.
Aktuelle Änderungen: Ab 1. Januar 2025 treten Regelungen zur Tilgung alter Strafregistereinträge in Kraft, was für ehemalige Konsumenten relevant sein könnte. Zudem plant die Regierung Verschärfungen, wie das Verbot von Online-Rezepten und Versand, um Missbrauch zu verhindern. Das könnte den Zugang für Arthrose-Patienten erschweren, die auf Telemedizin angewiesen sind.
Die Forschung zu medizinischem Cannabis bei Arthrose ist vielversprechend, aber begrenzt. Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) interagieren mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das Schmerzen und Entzündungen reguliert. Eine Studie aus 2023 (veröffentlicht in The Journal of Pain) zeigte, dass CBD bei Arthrose-Patienten Schmerzen reduzieren könnte, ohne starke Nebenwirkungen – im Vergleich zu Placebos. Eine Meta-Analyse in Arthritis Care & Research (2024) fasste zusammen, dass THC-haltige Präparate Entzündungen in Gelenken mildern könnten, basierend auf Tiermodellen und kleinen Humanstudien.
Allerdings: Große randomisierte kontrollierte Studien fehlen. Eine 2025 veröffentlichte Übersicht in Rheumatology betont, dass Cannabisblüten bei chronischen Schmerzen hilfreich sein könnten, aber die Evidenz für Arthrose speziell ist schwach. Es gibt Hinweise auf verbesserte Schlafqualität und Mobilität, doch Langzeiteffekte sind unklar. Wichtig: Cannabis ersetzt keine etablierten Therapien wie Bewegung oder Medikamente.
In Deutschland fordert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mehr Daten. Eine Begleitstudie bis 2022 ergab, dass viele Patienten mit Schmerzerkrankungen Besserung spüren, aber Arthrose war nicht der Fokus.
Wenn Sie Arthrose haben und medizinisches Cannabis in Betracht ziehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Hier eine Übersicht:
Denken Sie an Anbauvereinigungen: Seit Juli 2024 können Sie dort legal Cannabisblüten beziehen, wenn medizinisch indiziert.
Das CanG bringt Freiheiten, aber auch Hürden: Strafen für Überschreitungen bleiben (bis 3 Jahre Haft bei Handel). Für Arthrose-Patienten könnte der Fokus auf medizinischem Cannabis liegen, doch Verschärfungen 2025 (z. B. kein Versand) erschweren den Zugang. Experten fordern mehr Forschung, um Wirksamkeit zu klären. Bis dahin: Kombinieren Sie mit bewährten Methoden wie Physiotherapie.
Quellen:
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