Wenn das Leben stockt: Wie moderne Schmerzmedizin bei Arthrose neue Wege eröffnet

Erstellt am:12.06.2025- Zuletzt aktualisiert:24.07.2025

Arthrose ist mehr als nur ein Verschleiß der Gelenke – sie bedeutet für viele Menschen einen schleichenden Verlust an Beweglichkeit, Lebensfreude und Selbstbestimmung. In der täglichen Praxis begegnen mir Patient:innen, deren Alltag durch chronische Schmerzen und Einschränkungen geprägt ist. Doch die moderne Schmerzmedizin eröffnet neue Wege, die Hoffnung machen. In diesem Bericht schildere ich meine Erfahrungen als Schmerzmediziner und zeige, wie medizinisches Cannabis als ergänzende Therapie neue Perspektiven schaffen kann.

Arzt mittleren Alters im Gespräch mit Patient, Thema Arthrose und Cannabistherapie

Diese ExpertInnen wurden für diesen Beitrag interviewed

  • Arthrose führt zu chronischen Schmerzen und Einschränkungen im Alltag
  • Medizinisches Cannabis kann helfen, klassische Schmerzmittel zu reduzieren
  • Viele Patient:innen berichten von weniger Nebenwirkungen und mehr Lebensfreude
  • Individuelle ärztliche Begleitung und Geduld sind wichtig
  • Cannabis ist kein Allheilmittel, sondern Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzepts
  • Wichtige Rolle von Bewegung, Ernährung und psychischer Gesundheit

Ein Name ist Dr. Udo Dietrich. Ich arbeite hier in der Carl Hansen Klinik in Bad Nibspringe. Bin Honda, Facharzt für Anästhesie und seit zehn zwölf Jahren spezialisiert auf Schmerzmedizin und arbeite auch entsprechend. Das heißt, ich habe eine Abteilung für stationäre multimodale Schmerztherapie und zusätzlich habe ich noch eine Kassenarzt Zulassung und behandle auch noch ambulant entsprechend. Chronische Schmerzpatienten. Ich bin aufgewachsen in Schönen aus Friesland in Emden, habe dort Abitur gemacht, war zwischendurch ein Jahr in den USA als Austauschschüler, bin dann nach dem Abitur in den Zivildienst in den Rettungsdienst gegangen, um dann zu denken okay, KFZ Ingenieur vielleicht doch nicht.

Versuch's mit Medizin. Und durch Zufall habe ich auch Medizin Studienplatz bekommen. Habe dann dort in Gießen studiert, bin die ganze Zeit Rettungsdienst gefahren, weil in meinem Ursprung bin ich Rettungsmediziner gewesen. Habe dann nach Abschluss des Studiums bin ich kurz in Hameln gewesen, dann im Vinzenz Krankenhaus in Paderborn und bin dann letztendlich hier in der kleinen Klinik gelandet. Ich habe dann Abstecher im Rettungsdienst gehabt, bin also Notarzt, leitender Notarzt und war auch für zehn Jahre der ärztliche Leiter Rettungsdienst im Kreis Paderborn.

Bis ich mich dann umgeschwenkt habe und in die Schmerzmedizin gegangen bin. Nebenbei bin ich natürlich noch immer Anästhesist und zurzeit Chefarzt hier und leite noch die Anästhesie Abteilung. Es ist ein Zufall. Nichts ist nicht ein Zufallsprodukt. Die ganzen Klinik hat eine lange Geschichte in der Medizin, angefangen mit Herrn Professor Lotz. Das war der Vorgänger von meinem Vorgänger. Er hat ja langsam die Schmerztherapie aufgebaut.

Herr Dr. Schaden hat das dann weiter gemacht. Das war in dem Sinne ganz interessant, wo wir dann immer so ein bisschen reingeschnuppert haben. Als ich dann aufgehört habe mit dem Rettungsdienst als Leiter, da ich mir gedacht, guck da mal ein bisschen mehr mit rein, was die Schmerztherapie angeht und hab einen Abstecher nach Kassel gemacht, um mir dort die multimodale stationäre Schmerztherapie angeschaut, um festzustellen, dass wer etwas.

Und dann haben wir hier ein Konzept entworfen, so eine Station auch in Bad Lippspringe aufzubauen. Glücklicherweise war die Geschäftsführung damals da sehr aufgeschlossen und innerhalb von anderthalb Monaten hatten wir das Konzept stehen und die Schmerztherapie konnte stationär auch schon mal anfangen. Das hatten wir leicht schon ein bisschen davor gemacht. Aber nicht mit einer festen Station. Und ich habe dann angefangen, mich entsprechend weiterzubilden mit entsprechenden Fortbildungskurse bei der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und bin dann zum Regionalleiter vom Schmerzzentrum Springe aufgestiegen.

Man beschimpft das dann auch Algologe der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. Nun, das ist ein Titel, den muss man letztendlich jedes Jahr wieder neu bekommen, indem man die entsprechenden Fortbildungspunkte nachweist. Auch das ist relativ einfach. Ich bin mit Herrn Dr. Schaden damals immer in Frühling nach Frankfurt zum Schmerzkongress gefahren, gegenüber über vier Tage Schmerz und Palliativkongress. Und da kamen dann ja schon die ersten Stände mit Cannabis auf, als man das 2015 2016 und ich bin da mal etwas drum herumgeschlichen und dann war die Sache mir eigentlich eher etwas suspekt.

Hat man das angeguckt und nachdem man nach. Okay, ich renne nie immer den nächsten Medizintrend hinterher, sondern ich gucke immer einfach mal, wenn ich irgendwas Neues anfangen und wenn dann nach 234 Jahren das noch immer ist, dann ist vielleicht der Punkt, wo es interessant wird. Und dann wurde es auch von dem Informationen, die man auf den Kongressen und auch auf anderen Zeitschriften bekommt.

Interessant, dass ich mir gedacht hab, das probierst du einfach mal aus. Ging anfangs nicht, weil mein Vorgänger erst leichte Einwände dagegen hatte. Und natürlich das Thema Cannabis ist negativ besetzt. Medizinisch nicht unbedingt, aber es ist nun mal negativ besetzt. Und man hatte natürlich primär die Befürchtung, dass man dann auf einmal alle möglichen Leute hier in der Ambulanz hat.

Ja, ähm, ich bin dann 2019 angefangen mit den ersten Therapieversuchen, mit synthetischen THC in Tropfen Form und das klappte eigentlich ziemlich gut. Und das man eigentlich auch immer mehr wurde. Es kam ja auch immer mehr Studien dazu raus. Wobei anfangs nur gedacht haben ja, wir wissen, dass es wirkt. Speziell im neuropathischen Bereich, wo das dann auch mehr und mehr wissenschaftlich fundiert, dass man das jetzt auch sagen kann.

Okay, die ganze Geschichte ist evidence based und so ist dann langsam nach oben gegangen mit den Zahlen. Also wir haben in der Schmerzstation erst mal ausprobiert und das war dann positiv und mittlerweile ist es fester Bestandteil. Ganz ehrlich sagen, dass man das entsprechend auch macht. Und noch mal ein früherer Chef, der noch eine ganze Weile hier noch mit Schmerzambulanz gearbeitet hat, bis Ende letzten Jahres.

Er hat dann später auch angefangen, noch Patienten damit zu therapieren. Es ist also wirklich deutlich im Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden, starken neuropathischen Beschwerden und Bruders größtenteils funktioniert und auch sonstige Polymerpartien, wo man mit einem THC doch sehr gute Erfolge findet. Also selbst ich habe auch einige Tumorpatienten. Ich habe ein Patient und er war einer der ersten mit einem Aderhaut Melanom und dann Protonenbestrahlung gehabt und das fürchterliche neuropathische Schmerzen im Gesicht gehabt.

Und ich habe alles ausprobiert, was da war, von oben bis unten. Und es funktionierte nichts. Und da habe ich gedacht Jetzt nimmst du mal das. Und siehe da hat hervorragend funktioniert. Dann kann man natürlich wieder gucken. War das nur eine spezielle Geschichte? Ist das natürlich dann die Krankenkasse, das abgelehnt hat. Eine ganz besondere Geschichte. Ich habe den Patienten immer wieder neu stationär aufgenommen, reingestellt, Antrag gestellt, beim vierten Mal stationär.

Die Krankenkasse hat mit und seitdem bekommt das auch seit 2019. Und das ist eine positive Geschichte und wo man es natürlich auch gut nutzen kann. Wir haben ja viele chronische Schmerzpatienten, die auch mit hohen Opioiddosen durch die Gegend laufen und da hat man auch bei sehr vielen Patienten gesehen, dass die Studien, die am letzten rausgekommen sind, dass man bis zu 70 % Opioide einsparen kann, tatsächlich stimmen, weil ich habe genug Patienten, wo das dann auch war.

Und dann muss man einfach mal gucken. Feedback Opioide hochdosiert die Nachteile, die man da hat, kognitive Einschränkungen, ob Separation etc. Wenn man dort natürlich die Dosierung runter bekommt, ist es natürlich optimal und da gab es eigentlich relativ wenig Berührungsängste. Das sind aber auch Patienten, die teilweise schon. Ich bin ja spezialisiert auf chronischen Schmerzen, die dann natürlich auch in einer gewissen Art und Weise verzweifelt sind.

Und da sind dann eigentlich keine Berührungsängste, Die sind da extrem offen gegenüber. Es entwickelt sich ja weiter. Es gibt ja mittlerweile auch schon Verträge mit den Krankenkassen und der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Dass in naher Zukunft wir Regionalleiter, nachdem wir speziellen Kurs besucht haben, auch ohne Antrag an den Krankenkassen die Cannabispräparate verschreiben können, dann ist jetzt erst, ich weiß gar nicht, ob das schon rausgekommen ist.

Haben wir neue Leitlinien zu Cannabis Therapie kommen heraus von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Das wird ja von uns allen Regionalleitern abgenickt. Auch die Indikation Spanne nach oben gezogen wird, sehe ich immer etwas kritisch. Also ich bin immer vorsichtig mit dem was ich mache, aber ich habe auch schon so zwei drei Rheuma Patienten wo wir es eingesetzt haben, was auch gut funktioniert hat und man kann natürlich auch gucken, inwiefern das jetzt geht auch die Richtung.

Kopfschmerz, Migräne, ob man da auch was machen kann? Die Studien, Ergebnisse, die rauskommen, sehen ja ganz gut aus. Und dann muss man mal schauen, wie das demnächst ist. Diese Cannabstherapie sagen auch viele Hausärzte. Zu Recht möchte ich nichts mehr zu tun haben, kenne ich mich nicht mit aus. Vor allen Dingen ist natürlich das Formularwerk, was mit dabei ist, um diese Kostenübernahme der Krankenkasse zu bekommen, etwas, das muss man schon professionalisieren.

Also wir können das mittlerweile, wir haben unser System. Damit wird nicht alles das drinsteht, was die Kassen gerne möchten. Und allein der Punkt ist natürlich schon störend, weil der normale Hausarzt kann nicht da hingehen, der hat nicht die Zeit, diese ganzen Sachen da zu beantworten. Was wir da nicht tun. Andere, die jetzt noch da mit Abstand sind, ist glaube ich schwierig zu überzeugen.

Es gibt die Studien, es gibt die positiven Ergebnisse dabei, die sind alle da. Nur als Arzt ist man ja immer eigentlich so gestrickt. Ich arbeite mit den Medikamenten, die ich kenne, und dann weiß ich, was ich tue. Und dann kommt immer nur zögernd ich noch. Was bräuchte es mit den dazu und man müsste es im Prinzip mal sehen, dass es ein ganz normales Medikament wird morgen.

Und dann wird das wahrscheinlich weiterverbreitet, obwohl man es natürlich auch nicht zu weit verbreiten sollte, man natürlich auch man immer gucken muss, was nimmt man? Ich bin ja einer der Verfechter, der grundsätzlich nur mit Tropfen arbeitet und nicht mit irgendwelchen Blüten. Das wird bei uns nicht gemacht. Die haben ihre Indikationen. Beispielsweise sind in der Tumor schmerztherapie, da kann man das durchaus machen, aber im Normalfall gerade bei chronifizierten Schmerzpatienten meiner Meinung nach nicht.

Zukunft wird eigentlich zeigen, das ist ein ganz normales Medikamente und das wird es zeigen. Und das es auch aus dem Bereich der ja quasi Illegalität letztendlich rauskommt. Und es gehört halt dahin als ganz normales Medikament verschrieben zu werden, Weil es ist manchmal in meinen Augen lächerlich, wenn ich dem Patienten 150 er Fentanyl Pflaster verschreiben kann, worauf er zwei Stunden später nicht mehr atmen und da sagt keiner was.

Aber ein paar THC Tropfen, die ich in meinen Augen gut verträglich sind. Aber die Nebenwirkungsrate die wir haben, die ist extrem gering. Wir haben auch keinerlei Toleranzentwicklung in den letzten Jahren bemerkt, was ich an dem Medikament faszinierend finde, dass dieser Patient mit dem der Haut Melanom hat, jetzt noch immer dieselbe Menge an THC wie 2019 war. Und das ist ein Punkt, den finde ich also als Mediziner einfach faszinierend.

Die Herausforderung Arthrose: Alltag zwischen Schmerz und Anpassung

Viele Betroffene berichten zunächst von gelegentlichen Beschwerden – ein Ziehen nach dem Sport, steife Gelenke am Morgen, Schmerzen nach längeren Spaziergängen. Doch im Verlauf werden diese Symptome oft zu ständigen Begleitern. Die klassischen Therapien reichen von Physiotherapie über entzündungshemmende Medikamente bis hin zu operativen Eingriffen. Leider sind Nebenwirkungen wie Magenprobleme oder Müdigkeit keine Seltenheit, und nicht jeder Patient profitiert dauerhaft davon.

Besonders im höheren Alter oder bei komplexen Krankheitsverläufen ist die Suche nach einer individuell verträglichen und wirksamen Lösung eine echte Herausforderung. Viele Patient:innen erleben, dass sie sich immer mehr aus dem sozialen Leben zurückziehen – ein Phänomen, das auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie Fibromyalgie zu beobachten ist.

Medizinisches Cannabis: Chancen und Erfahrungen aus der Praxis

Seit einigen Jahren ist medizinisches Cannabis ein wichtiger Baustein in der multimodalen Schmerztherapie. Gerade bei Patient:innen mit Arthrose, die klassische Schmerzmittel nicht mehr vertragen oder bei denen diese nicht ausreichend wirken, kann Cannabis helfen, die Lebensqualität zu verbessern. In meiner Praxis beobachte ich, dass viele Patient:innen von einer Reduktion starker Medikamente profitieren und Nebenwirkungen abnehmen.

  • Reduktion von klassischen Schmerzmitteln
  • Verbesserte Schmerzwahrnehmung
  • Mehr Aktivität und Lebensfreude
  • Weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu Standardmedikamenten

Wichtig ist eine individuelle, ärztlich begleitete Einstellung der Therapie. Anfangs bestehen oft Vorbehalte oder Unsicherheiten – insbesondere bei älteren Patient:innen. Doch mit Aufklärung und Geduld lassen sich viele Ängste abbauen. Die Erfahrungen zeigen, dass Patient:innen mit einer auf sie abgestimmten Cannabistherapie wieder aktiver am Leben teilnehmen und neue Lebensfreude gewinnen können.

Auch in der Cannabistherapie im Alter werden diese Effekte zunehmend beschrieben.

Grenzen und Ausblick: Nicht für alle, aber für viele ein Gewinn

Natürlich ist die Cannabistherapie kein Allheilmittel und nicht für alle geeignet. Sie sollte immer im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts eingesetzt werden, das auch Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit berücksichtigt. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass viele Patient:innen mit Arthrose durch diese Therapie neue Hoffnung schöpfen und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern können.

Wer sich für weitere Aspekte der Schmerzbehandlung interessiert, findet auf cannabis-schmerz.de zusätzliche Einblicke in die moderne Schmerzmedizin.

Fazit

Arthrose stellt Betroffene und Behandelnde gleichermaßen vor große Herausforderungen. Die Kombination aus moderner Schmerzmedizin und individuell abgestimmten Therapiekonzepten – einschließlich medizinischem Cannabis – bietet neue Perspektiven für mehr Lebensqualität. Entscheidend ist eine enge ärztliche Begleitung und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Weitere Informationen zur Cannabistherapie bei Arthrose finden Sie auf cannabis-arthrose.de.

Für persönliche Beratung steht das Kontaktformular zur Verfügung.

Quellen & Disclaimer

  • Arztbericht Dr. Udo Dietrich (Transkript, 2025)
  • Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Cannabis als Medizin

Hinweis: Die Informationen in diesem Bericht ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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Häufig gestellte Fragen

Typische Nebenwirkungen sind u. a. anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder trockener Mund.1 Die meisten Nebenwirkungen treten zu Beginn der Therapie auf und lassen mit der Zeit nach. Durch eine ärztliche Begleitung und individuelle Dosierung können die Nebenwirkungen minimiert werden. Bei Unsicherheiten sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.

1. Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Sikorin I, Naftali T, Novack V. Adherence, Safety, and Effectiveness of Medical Cannabis and Epidemiological Characteristics of the Patient Population: A Prospective Study. Front Med (Lausanne). 2022 Feb 9;9:827849. doi: 10.3389/fmed.2022.827849.

Bei medizinischer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Abhängigkeitsrisiko sehr gering, da die Dosis und die Verschreibungsmenge sorgfältig von dem/der behandelnden Ärzt:in überwacht werden.

Die optimale Einstellung kann mehrere Wochen dauern, da Dosierung und Sorte individuell angepasst werden müssen. Viele Patient:innen spüren erste Verbesserungen aber bereits nach wenigen Tagen.

Laut einer Studie konnten viele Patient:innen mit rheumatoider Arthritis ihre Schmerzmittel deutlich reduzieren oder sogar ganz absetzen, wenn sie eine Therapie mit Medizinalcannabis erhielten. Von den Schmerzmedikamenten konnten am häufigsten Opioide oder NSAR reduziert oder abgesetzt werden.3

3 Boehnke, Kevin F., Ryan Scott, Marc O. Martel, Tristin Smith, Rachel S. Bergmans, Daniel J. Kruger, David A. Williams, Mary-Ann Fitzcharles. Substituting Medical Cannabis for Medications Among Patients with Rheumatic Conditions in the United States and Canada ACR Open Rheumatol 2024; doi: 10.1002/acr2.11717

Ja, viele Patient:innen berichten, dass Medizinalcannabis zur Linderung der Schmerzen beiträgt und die Schlafqualität verbessert.4,5,6 Dadurch wird wieder mehr Bewegung und Aktivität im Alltag ermöglicht.

4 Guillouard M, Authier N, Pereira B, Soubrier M, Mathieu S. Cannabis use assessment and its impact on pain in rheumatologic diseases: a systematic review and meta-analysis. Rheumatology (Oxford). 2021;60(2):549-556. doi:10.1093/rheumatology/keaa534

5 Blake DR, Robson P, Ho M, Jubb RW, McCabe CS. Preliminary assessment of the efficacy, tolerability and safety of a cannabis-based medicine (Sativex) in the treatment of pain caused by rheumatoid arthritis. Rheumatology (Oxford). 2006;45(1):50-52. doi:10.1093/rheumatology/kei183

6 Fader L, Scharf Z, DeGeorge BR Jr. Assessment of Medical Cannabis in Patients With Osteoarthritis of the Thumb Basal Joint [published online ahead of print, 2021 Dec 7]. J Hand Surg Am. 2021;S0363-5023(21)00691-2. doi:10.1016/j.jhsa.2021.10.018

Nein, medizinisches Cannabis hält die Arthrose nicht auf und heilt sie nicht - die Krankheit schreitet weiter voran. Medizinalcannabis kann aber helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.3,4,5

3 Boehnke, Kevin F., Ryan Scott, Marc O. Martel, Tristin Smith, Rachel S. Bergmans, Daniel J. Kruger, David A. Williams, Mary-Ann Fitzcharles. Substituting Medical Cannabis for Medications Among Patients with Rheumatic Conditions in the United States and Canada ACR Open Rheumatol 2024; doi: 10.1002/acr2.11717

4 Guillouard M, Authier N, Pereira B, Soubrier M, Mathieu S. Cannabis use assessment and its impact on pain in rheumatologic diseases: a systematic review and meta-analysis. Rheumatology (Oxford). 2021;60(2):549-556. doi:10.1093/rheumatology/keaa534

5 Blake DR, Robson P, Ho M, Jubb RW, McCabe CS. Preliminary assessment of the efficacy, tolerability and safety of a cannabis-based medicine (Sativex) in the treatment of pain caused by rheumatoid arthritis. Rheumatology (Oxford). 2006;45(1):50-52. doi:10.1093/rheumatology/kei183

Medizinisches Cannabis kann auch bei schwerer, therapieresistenter Arthrose eine Alternative zu z. B. Opiaten sein.3 Viele ältere Patient:innen berichten von Schmerzlinderung und verbessertem Schlaf, selbst wenn andere Behandlungen versagt haben.

3 Boehnke, Kevin F., Ryan Scott, Marc O. Martel, Tristin Smith, Rachel S. Bergmans, Daniel J. Kruger, David A. Williams, Mary-Ann Fitzcharles. Substituting Medical Cannabis for Medications Among Patients with Rheumatic Conditions in the United States and Canada ACR Open Rheumatol 2024; doi: 10.1002/acr2.11717